Atmung und Psyche Warum deine Atmung so wichtig für deine Gesundheit ist

31 Mai 2015 |

Kategorien:Allgemein

Wir alle tun es seit unserer Geburt und werden es bis zu unserem Tode fortsetzen. Jeden Tag, jede Stunde und jede Minute. Ich spreche von unserer Atmung. Doch wie funktioniert richtig atmen?  

Kaum ein anderes Organsystem in unserem Körper reagiert so empfindlich auf innere und äußere Einflüsse. Sind wir entspannt und ausgeglichen, atmen wir ruhig, tief und gleichmäßig. Befinden wir uns in einer angespannten Situation, haben Angst oder sind gestresst, so wird unsere Atmung flacher und schneller. Atmung und Psyche sind eng miteinander verbunden. Deshalb ist es so wichtig richtig atmen lernen, um in gestressten Situationen kühlen Kopf zu bewahren.  

 

Zusammenhang von Atmung und Gesundheit

In alten traditionellen Schriften wird erläutert, dass ein Yogi seine Lebensdauer nach Anzahl der Atemzüge zählt. Jeder und jedem von uns stünde eine gewisse Anzahl an Atemzügen zur Verfügung. Wenn diese verbraucht seien, würde das Leben erlöschen.

Laut dieser Philosophie geht es hier nicht einfach um Atemzüge, sondern um qualitativ hochwertige Atemzüge. Wenn du richtig atmen lernst, sprich dein Bewusstsein, deine Aufmerksamkeit auf die Atmung richtest, dann kannst du deine Lebensqualität und deine Lebensdauer maßgeblich beeinflussen.

Diese Weisheit aus traditionellen Schriften kann man nun werten, wie man möchte, ich nutze sie einfach als kleinen Reminder für die Wichtigkeit: RICHTIG ATMEN

 

Richtig atmen hat eine positive Auswirkung auf die Gesundheit. Die richtige Atmung kann auch eine positive Auswirkung auf die Verdauung haben, Schmerzen lindern und den gesamten Organismus in stressigen Situationen beruhigen. Je besser der Körper durch richtig atmen mit Sauerstoff versorgt wird, desto effektiver ist der Abtransport von Giftstoffen. Dadurch fühlen wir uns körperlich und geistig gesünder, entspannter und stärker. 

 

 

Atmung und Psyche

Unsere Atmung ist eng mit unseren geistigen und psychologischen Vorgängen verknüpft und reagiert sehr sensibel auf alle Einflüsse.

Wenn wir in einer stressigen Situation merken, dass wir eigentlich nur noch gehetzt nach Luft schnappen, können wir durch eine bewusste, tiefe und lockere Atmung Anspannungen abbauen und das vegetative Nervensystem positiv beeinflussen. Dadurch beruhigen sich der Blutdruck und der Herzschlag. Die Muskeln lösen sich und es werden weniger Stresshormone ausgeschüttet. Atmung und Psyche hängen also eng miteinander zusammen. 

Anders als andere Prozesse im Körper können wir unsere Atmung willentlich beeinflussen, indem wir sogenanntes Breathwork (Atemübungen) praktizieren. In der schnellen und hektischen Welt haben wir aber häufig verlernt richtig zu atmen.

 

Richtig atmen lernen

Viele Menschen haben verlernt richtig zu atmen, die Atmung zu kennen und situationsgerecht einzusetzen. Die meisten von uns atmen total flach oder super hoch in der Brust und sind dadurch unmobil im Brustbereich und im Zwerchfellbereich. 

 

Beobachte einmal: 

  • Wie oft atme ich durch en Mund?
  • Wie oft atme ich durch die Nase?

 

Die Nasenatmung ist sehr wichtig für unsere Gesundheit, weil diese so viele wichtige Prozesse anstößt. 

 

Wenn wir atmen, hebt sich unser ganzer Körper – vom Zeh bis zur Haarspitze.

Spür einmal in dich hinein: 

  • Wie atme ich gerade?
  • Atme ich vielleicht nur in den Bauch? Oder nutze ich auch meine Flanken?
  • Leg deine Hände auf die Seiten von deinem Bauch und versuche dorthin zu atmen. Fühlt sich das ungewohnt an? 

Mit der Atmung können wir alle Bereiche unseres Atemapparates bewusst ansteuern. Durch beispielsweise Yoga und gezieltes Breathwork lernen wir richtig atmen und haben mehr Energie. 

 

 

Richtig atmen – Step by Step Reminder für deinen Alltag!

Diese Übung kannst du einfach immer wieder in deinen Alltag einbauen, um zwischendurch richtig atmen zu lernen.

 

  • Setze dich aufrecht auf einen Stuhl und atme ruhig durch die Nase ein und aus. Lege die Hände auf die Brust. Achte auf das Heben und Senken des Brustkorbs. Atme bewusst in den unteren Brustkorb. Die Schultern bleiben ganz locker.
  • Lege die Hände auf den Bauch. Atme nun bewusst in den Bauch und spüre, wie sich dieser beim Einatmen nach außen und beim Ausatmen nach innen bewegt.
  • Lege nun die Hände links und rechts auf die Flanken, sodass du die unteren Rippen ertasten kannst. Atme nun gegen deine Hände und spüre, wie sich die Rippen bei der Einatmung nach außen schieben.
  • Versuche nun gleichzeitig in den gesamten Rumpf (Brust, Bauch, Flanken) zu atmen.

 

Nimm dir im Alltag immer mal wieder Zeit um diese Atemübung zu praktizieren und zu kontrollieren, dass du wirklich deinen gesamten Atemapparat mit Luft befüllst. 

 

 

Mit folgenden einfachen Tipps kannst du durch deine Atmung mehr Entspannung in den Alltag bringen:

  • Luftiger Start in den Tag
    • Beginne den Tag (noch vor dem ersten Smartphone-Check!) mit ein paar Minuten ganz bewusster Atmung. Setze dich aufrecht hin, schließe die Augen und nehme wahr wie die Luft ein- und ausströmt. Du kannst dafür eine Hand auf den Brustkorb und eine auf den Bauch legen und das Heben und Senken wahrnehmen.

  • De-Stress am Schreibtisch, im Büro und bei der Arbeit 
    • Wenn du merkst, dass du gestresst bist, nimm dir eine Miniauszeit und atme ein paar Mal tief durch. Lass beim Ausatmen bewusst Anspannung im Gesicht, dem Kiefer, Schultern, aber auch mental los.
    • Regt dich etwas auf oder wirst du wütend, dann halte kurz Inne bevor du unkontrolliert zum Gegenschlag ausholst. Nimm zwei tiefe  Atemzüge und reagier erst dann auf den Auslöser (z.B. einen ungerechten Vorwurf vom Kollegen, etc.). Atme die impulsative Frustration weg. So setzt sich Anspannung nicht fest und du kannst viel gelassener und klüger reagieren.

  • Mini-Time-Outs über den Tag verteilt
    • Setze dir einen Timer, der dich jede Stunde oder regelmäßig erinnert ein kurzes Time-out zu nehmen. Gönne dir dann ein paar Minuten ganz bewusster Atmung.

  • Dig deeper – Erlerne Atemtechniken 
    • Im Yoga heißt es so schön, dass jeder der atmet auch Yoga machen kann. Ein großer Aspekt des Yogas sind Atemtechniken, die reinigen, entspannen oder fokussieren. Lass dir von deiner Yogaleherin/deinem Yogalehrer ein paar Atemtechniken zeigen. Sie/er wird genau wissen welche für dich und deine aktuelle Situation passend sind.

 

 

Was ist Breathwork?

Hinter dem Begriff Breathwork stehen unterschiedliche Atemübungen und Techniken, die dabei helfen, die eigene Atmung bewusst wahrzunehmen, zu kontrollieren, sowie Körper und Geist damit zu steuern und sogar Selbstheilungskräfte zu aktivieren. 

 

Breathwork kann Stress reduzieren, uns beruhigen und helfen, geistige Klarheit zu finden. 

 

Bei Breathwork geht es um das richtige Atmen 

 

 

Interessierst du dich für das spannende Thema „Atmung“? – Unter den folgenden Links findest du diesbezüglich weitere spannende Beiträge:

 

STRESS LESS & BREATHE MORE!

 

Ayurveda und Stressmanagement