Yogischer Detox – die 5 Koshas

24 März 2015 |

Kategorien:Allgemein

Aktuell ist die Zeit des Fastens, des Detoxens und der Reinigung. Die Frühlingszeit bietet sich dafür an, denn nach einem langen Winter tut es gut wieder in die Leichtigkeit zu kommen, alten Ballast abzuwerfen und sich für Neues zu öffnen.

Detox-Programme und Juice-Fasting Angebote schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch grundsätzlich ist Fasten kein neuer Trend, sondern eine uralte Tradition, die seit Jahrtausenden auf unterschiedlichste Art und Weise in verschiedenen Kulturen praktiziert wird. Im christlichen Glauben wird der 40 tägige Zeitraum vor Ostern als Zeit des Betens und Fastens genutzt um sich so auf das Hochfest Ostern vorzubereiten.

Doch Fasten ist weitaus mehr als der Verzicht auf Nahrung sondern hat einen Effekt auf vielen Ebenen.

In der Yoga-Philosophie spricht man von den 5 Körperhüllen, den Koshas. Diese 5 Schichten oder Körper unseres Seins machen in ihrer Gesamtheit unser Wesen aus. Sie gehen vom Groben ins Feine über, vom Äußeren ins Innere:  physischer Körper, energetischer Körper, mentaler/psychischer Körper, karmischer Körper und kosmischer Körper.

Wenn wir eine Detox-Phase im yogischen Sinne angehen möchten, so sollten alle 5 Koshas berücksichtigt werden.

1. Physischer Körper (Annamaya):

Der Zugang zu unserem physischen Körper ist der offensichtlichste und auf diesen wird bei den meisten Fasten-Programmen hauptsächlich abgezielt: eine gesunde und ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Massagen (wie z.b. die ayurvedische Trockenmassage Garshan), kurz alles was dem physischen Körper gut tut.

2. Energie-Körper (Pranamaya):

Den Energiekörper erreicht man am besten durch Pranayama, yogische Atemübungen. Der Atem stellt eine gute Verbindung zwischen Körper und Geist her und sorgt dafür, dass subtile Energie wieder gut fließen kann. In der Frühlingszeit eignet sich Kapalabhati besonders gut.

 

3. Mentaler/Psychischer Körper (Manomaya)

Durch Meditation wird unser mentaler Körper im positiven Sinne angeregt und fokussiert. Gleichsam ist es wichtig seine tägliche Routine und Muster zu hinterfragen. Tut es mir gut, was ich mache? Auch die Reduktion äußerer Einflüsse wie Smartphone, Facebook und Co wirkt unglaublich beruhigend auf den Geist.

 

4. Karmischer Körper (Vijnanamaya)

Auf dieser Ebene werden bewusste Entscheidungen getroffen, die zu bewussten Handeln führen. Frei nach dem Ausspruch „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen“ lohnt es sich, sich seiner Intentionen und den Umgang mit der Umwelt (soziales Umfeld, etc.) bewusst zu werden. Wie spreche ich mit meinen Mitmenschen, was gebe ich zurück?

 

5. Kosmischer Körper (Anandamaya)

Im Zentrum dieses Koshas befinden sich die Glückseligkeit und der innerer Frieden. Wenn wir also in unserer eigenen Balance mit Achtsamkeit im Jetzt leben. Durch den bewussten und nährenden Umgang mit den anderen Koshas erlangen wir als Resultat diesen Zustand.

 

Fasten aus yogischer Sicht ist also weniger ein Kurzprogramm, sondern ein ganzheitlicher Lebensstil. Man kann natürlich intensivere Phasen einlegen indem einzelne Aspekte wie z.B. die Ernährung oder Medition für eine Weile in den Fokus rücken.

Die oben genannten Aspekte können wir , jeder so wie es ihm passt, aber jederzeit in unseren Alltag integrieren. Step by Step, denn ein entspannter und liebevoller Umgang mit uns selbst ist das wichtigste bei jedem „Fasten“-Programm.

 

 

Photocredit (Koshas) & Inspiration: Dr. Pratima Raichur