Gesundheit und Weisheit aus dem Regenwald Meine Reise zu den Achuar

16 Dezember 2024 |

Kategorien:Allgemein, Ayurveda Basics, Ayurveda im Alltag, Podcast

Vor Kurzem hatte ich das unglaubliche Privileg, tief in den Amazonas-Regenwald einzutauchen und von den Achuar, einem indigenen Stamm in Ecuador, zu lernen. Diese Reise war nicht nur eine Begegnung mit einer einzigartigen Kultur, sondern auch eine Inspiration für meine eigene Arbeit im Bereich Gesundheit, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit.

Hier möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen, auch wenn es mir schwerfällt, die vielen einzelnen Teile dieser Experience wirklich festzuhalten.

Wie kam es zu dieser Reise?

Seit vielen Jahren bin ich Teil einer internationalen Mastermind-Gruppe von Natalie MacNeil. In dieser Gruppe geht es nicht nur um den Austausch zu Business-Themen mit anderen inspirierenden Frauen, sondern auch um gemeinsame Reisen und die Unterstützung von verschiedenen Projekten mit nachhaltigem Impact. Mit dieser Gruppe war ich bereits an vielen besonderen Orten weltweit. Dieses Jahr führte uns die Reise neben Necker Island (hier geht es zu meiner Podcast-Episode dazu) auch in den Amazonas.

Ziel der Reise

Der Hauptfokus unserer Reise lag darauf, den Amazonas kennenzulernen und Einblicke in die Arbeit der Pachamama Alliance sowie das Projekt der Kapawi Ecolodge zu gewinnen. Neben der gemeinsamen Zeit und dem Austausch in der Gruppe war es unser Ziel, mehr über nachhaltige Projekte zu erfahren und die Verbindung zwischen Mensch und Natur intensiver zu erleben.

Unsere Reise in den Amazonas

 

 

Unsere Reise begann in Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Am ersten Tag trafen wir uns in einem charmanten kleinen Hotel namens Cultura Manor. Nach etwas Zeit, um die Stadt zu erkunden – Quito liegt auf 2.850 Metern Höhe und ist die zweithöchste Hauptstadt der Welt – ging es am nächsten Tag mit dem Bus tiefer in Richtung Amazonas.

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Am folgenden Tag erreichten wir Shell, eine Stadt mit einem kleinen Flughafen, die übrigens nach der Ölfirma benannt ist. Von dort aus startete unser Abenteuer mit einem Mini-Flugzeug. Der Flug über den Regenwald dauerte knapp zwei Stunden und bot atemberaubende Ausblicke auf die schier endlose Grünfläche und die gewundenen Flussläufe. Das kleine Flugzeug war eine kleine Herausforderung, aber für mich definitiv auch ein Highlight dieser Reise.

Anschließend ging es mit dem Boot weiter. Bei dieser Anreise wird einem schnell klar, wie weit man von allem entfernt ist und sich zeitgleich so verbunden mit der Natur fühlt.

Pachamama Alliance

Organisiert wurde die Reise von der Pachamama Alliance, einer Organisation, die sich für den Schutz des Amazonasgebiets und die Unterstützung der indigenen Völker einsetzt. Ihr Ziel ist es, eine nachhaltige Zukunft zu schaffen, indem sie westliche Gesellschaften mit der Weisheit indigener Kulturen verbindet. Die Pachamama Alliance arbeitet eng mit Stämmen wie den Achuar zusammen, um deren Land und Kultur zu bewahren und gleichzeitig eine Brücke zu globalen Herausforderungen wie Klimawandel und sozialer Ungerechtigkeit zu schlagen.

Mit uns auf der Reise war auch Juan Carlos von der Pachamama Alliance. Er arbeitet seit über 20 Jahren mit der Kapawi Lodge zusammen und brachte unglaublich viel Erfahrung und Wissen aus dem Bereich NGOs mit.

Unser Aufenthalt: Die Kapawi Lodge

Die Kapawi Lodge ist weit mehr als nur eine Unterkunft. Dieses einzigartige Projekt wurde von den Achuar selbst initiiert und zeigt, wie nachhaltiger Tourismus aussehen kann. Die Lodge wurde im Einklang mit der Natur gebaut, komplett mit lokalen Materialien und ohne die Umwelt zu schädigen. Sie bietet den Achuar eine Möglichkeit, ihre Kultur zu teilen und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Autonomie zu stärken.

  • Idee und Konzept: Die Lodge verbindet Ökologie, Kultur und Bildung. Jeder Aufenthalt unterstützt die Gemeinschaft direkt und fördert Projekte, die der Erhaltung ihrer Traditionen und ihres Lebensraums dienen.
  • Lebensweise der Achuar: Die Achuar sind ein indigenes Volk, das tief im Amazonas lebt. Sie sind sowohl in Ecuador als auch in Peru zu finden und hatten bis in die 1970er Jahre keinen Kontakt zur "Außenwelt". Als Kriegerstamm ist ihr Leben und Sein tief mit dem Amazonas verbunden, den sie als Teil ihrer selbst betrachten. Besonders spannend ist ihre Haltung zur Lebensplanung: Diese orientiert sich sehr stark an ihren Träumen. Alles, was nachts geträumt wird, wird morgens besprochen und dient als Grundlage für die Tagesplanung. Mit einem Schmunzeln berichteten uns die Mitarbeiter der Kapawi Lodge, dass dies manchmal herausfordernd ist, wenn es um langfristige unternehmerische Planung geht.

Die Lodge ist einfach, aber hochwertig. Mitten im Regenwald gelegen, bietet sie eine authentische Erfahrung, ohne dabei auf grundlegenden Komfort zu verzichten. Ihre Lage und das Konzept machen sie zu einem Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Tourismus.

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Was wir gemacht haben

Das Ankommen in der Kapawi Lodge war ein Moment des Aufatmens. Der intensive Kontakt mit der Natur und das Draußensein wirken wie die beste Regulation für das Nervensystem. Die wenigen Tage dort fühlten sich auf positive Weise lang an.

Highlights:

  • Eintauchen in die Natur: Ob bei Wanderungen, Bootsfahrten, nächtlichen Spaziergängen oder Beobachtungen der Tierwelt – die einzigartige Vielfalt des Amazonas hat uns alle in ihren Bann gezogen.
  • Kanu fahren: Ein besonderes Highlight war das Kanu fahren, bei dem wir die seltenen pinken Delfine sehen konnten – ein magischer Moment! Einige von uns wagten es sogar, im Wasser des Amazonas zu schwimmen. Wasser ist mein Element, und das Schwimmen in diesem kraftvollen Gewässer war ein unvergessliches Erlebnis.
  • Besuch einer Community: Wir durften eine Achuar-Community für einen Tag besuchen, ihre Schule und Gärten kennenlernen, Chicha (ein fermentiertes Maniokgetränk) probieren und gemeinsam Fußball spielen. Es war beeindruckend, ihren Alltag und ihre Herausforderungen hautnah zu erleben.
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(Medizinische) Pflanzenwelt:

Viele fragten mich vor der Reise, ob ich in den Regenwald fahre, um Ayahuasca zu nehmen. Das war nicht Bestandteil dieser Reise, obwohl solche Erfahrungen je nach persönlicher Intention durchaus ihren Platz haben können.

Bei den Achuar ist das bewusste Anwenden von Pflanzen ein regelmäßiges Ritual. Ayahuasca wird von den meisten nur ein- bis zweimal im Leben genommen, da es als eine Medizin gilt, die ein riesiges Portal öffnet. Alles, was man dabei sieht, wird als Aufgabe verstanden, die es im Leben umzusetzen gilt. Schamanen hingegen nehmen Ayahuasca öfter, um anderen als Sprachrohr oder energetischer Guide zu dienen.

Zeremonien:

  • Wayusa-Tee-Zeremonie: Dieser koffeinhaltige Tee wird morgens auf nüchternen Magen in großen Mengen getrunken. Nach kurzer Zeit wird er erbrochen, um den Körper zu reinigen. Obwohl uns dieses Ritual fremd erscheint, hat es Parallelen zu Praktiken im Ayurveda und Yoga.
  • Tabak-Zeremonie: Tabak wird geraucht oder als flüssiger Sud über die Nase aufgenommen, um den Geist zu erweitern. Dies wird oft zeremoniell eingesetzt, beispielsweise bei Besuchen heiliger Bäume.
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Mein Geburtstag:

Ich hatte die große Ehre, meinen 39. Geburtstag im Regenwald zu feiern. Der Tag begann um 4 Uhr mit dem Tee- und Traum-Ritual sowie einer Tabak-Zeremonie. Später wurde ich mit einem Kuchen und Kerzen überrascht – mitten im Regenwald! Alle haben sich so viel Mühe gegeben, und es war einer der unvergesslichsten Geburtstage meines Lebens.

Es scheint, dass die Änderungen im Abschnitt bereits enthalten waren. Hier sind die neuen Abschnitte zu den Takeaways und dem Abschluss, die ich ergänzen werde:

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Takeaways

Diese Reise war eine der prägendsten Erfahrungen meines Lebens, und ich habe viele wertvolle Erkenntnisse mitgenommen, die ich gerne teilen möchte, auch wenn es komplex ist und nicht alles in Worte gefasst werden kann:

  • Die Kraft der Träume: Die Achuar lehren uns, wie wertvoll Träume sind, um unser Leben bewusster zu gestalten. Sie nutzen Träume nicht nur zur Reflexion, sondern als Leitfaden für ihre täglichen Entscheidungen.
  • Gemeinschaft und Verbindung: Ob bei Ritualen oder im Alltag – die Achuar leben in einer starken, unterstützenden Gemeinschaft. Dies zeigt, wie essenziell der Austausch und das Gefühl von Zugehörigkeit für unser Wohlbefinden sind.
  • Die Bedeutung der Natur:  Für die Achuar ist die Natur keine Umgebung, sondern ein Teil von ihnen. Diese Sichtweise hat mich inspiriert, unsere Beziehung zur Umwelt zu überdenken und neu zu definieren.
  • Alles ist verbunden: Von den Pflanzen, die wir konsumieren, bis zu den Entscheidungen, die wir treffen – die Welt funktioniert im Einklang. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von Achtsamkeit in allem, was wir tun. Auch wenn wir nicht immer zu 100% alles perfekt machen können, wir können es versuchen.
  • Nachhaltigkeit durch Autonomie: Initiativen wie die Kapawi Lodge zeigen, dass Projekte, die Eigenständigkeit fördern, nachhaltiger und langfristig erfolgreicher sind als reine Spenden.

Abschluss

Die Zeit im Amazonas hat mich nachhaltig beeindruckt und inspiriert. Wie bei so vielen Reisen nehme ich unglaublich viel mit – von neuen Perspektiven bis hin zu tiefen Reflexionen über meinen eigenen Lebensstil und meine Arbeit. Besonders berührt hat mich der Ansatz der Achuar, das Leben in völliger Harmonie mit der Natur zu gestalten. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie viel wir von indigenen Kulturen lernen können, um eine nachhaltige und ganzheitliche Zukunft zu schaffen.

Als Unternehmerin liegt mir der Impact-Charakter meiner Arbeit besonders am Herzen. Jedes Jahr fließt eine erhebliche Summe in unterschiedliche Projekte, die nachhaltigen Wandel fördern. Dabei wende ich seit Jahren das Circle Impact Modell an, zu dem mich Richard Branson auf Necker Island inspiriert hat. Dieses Modell beginnt bei einem selbst: Der erste Schritt ist, in der eigenen Community Wirkung zu erzielen. Von dort aus werden die Kreise immer weiter gezogen – zuerst in der näheren Umgebung und schließlich in globalen Initiativen.

So sehe ich auch meine Arbeit. Wo kann ich in meiner eigenen Community und an meinem Wohnort unterstützen? Wo kann ich im weiteren Kreis helfen, kontinuierlich und konstant wirkliche Veränderung herbeizuführen? Dementsprechend unterstütze ich in Zürich einige Initiativen in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit für Frauen und Lebensmittelversorgung. Gleichzeitig engagiere ich mich in Projekten, die weiter entfernt sind, wie beispielsweise die Pachamama Alliance, deren Arbeit ich nach dieser Reise noch stärker unterstützen möchte.

Die Zeit im Regenwald hat mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, langfristig zu denken und gleichzeitig im Kleinen zu beginnen. Jede Handlung, sei sie noch so klein, kann einen positiven Einfluss haben, wenn wir sie bewusst und mit der richtigen Intention ausführen. Ich freue mich darauf, diese Erkenntnisse nicht nur in meinem eigenen Leben, sondern auch in meiner Arbeit und meinem Engagement umzusetzen.

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Weitere Informationen findest du hier:

 

Bücher, die ich vor meiner Reise gelesen hatte:

  • Jaguar in the Body, Butterfly in the Heart: The Real-life Initiation of an Everyday Shaman
    - direkt zum Buch
  • The Science of the Sacred: Bridging Global Indigenous Medicine Systems and Modern Scientific Principles
    - direkt zum Buch

  • The Four Sacred Gifts: Indigenous Wisdom for Modern Times
    - direkt zum Buch

 

@photocredit: Katrin Hill, Dana Schwandt, Nic Sears, Natalie Mac Neil